Die Strompreisbremse halte ich für sehr kurzsichtig. Kurzfristig dämpft sie zwar die Strompreise. Mittel- und langfristig sorgt sie jedoch für höhere Strompreise - weil sie die Attraktivität von Investitionen in die Produktion von Strom verringert. Zusammen mit den leidigen Diskussionen über eine „Übergewinnsteuer“ führt das bereits zu weniger Investitionen, auch und insbesondere in den Ausbau erneuerbarer Energien.
Ich hab den Eindruck das die Strompreisbremse nichtmal kurzfristig wirkt sondern sogar auch kurzfristig die Strompreise weiter befeuert, denn ansonsten könnte ich es mir nicht erklären das die Strompreis inzwischen oftmals bei ca. 60 ct/KWh liegen.
Das zum Jahreswechsel die Strompreise nochmal ein gutes Stück steigen war schon klar, denn bei den Tarifen mit längerer Preisgarantie ha sich der Strompreis zuvor schon bei so 42-45 ct/KWh eingependelt. Aber der Sprung auf 60ct/KWh kam erst dann als die Strompreisbremse durch die Medien ging.
Ich hab den Eindruck das die Stromanbieter sich nicht drauf verlassen das sie den Anteil über der 40 ct/KWh Schwelle wirklich vom Staat bezahlt bekommen, sondern den nötigen Strompreis deshalb über den 20% Anteil direkt vom Kunden nehmen wollen. Oder sie denken das viele Kunden nicht mehr so genau auf den Strompreis achten ist wenn 80% ohnehin auf 40 ct/KWh gedeckelt ist, und deshalb jede Preiserhöhung schlucken.
Die Preise müssen sich im Wettbewerb am Markt bilden (die DDR mit subventionierten Preisen ging schief). Eine Steuerprogression („Übergewichtssteuer“) gibt es längst.
Der Wettbwerb funktioniert aber nur in idealen Märkten gut, und die sind rar. Meist hat man es mit Oligopolen zu tun, und da funktioniert es weniger.