Ein europäischer Netzbetreiber / Provider - Gut oder schlecht?

  • Auf dem mobile World Congress (MWC) in Barcelona wurde von verschiedenen Unternehmens Chefs die Forderung nach großen europäischen Netzbetreibern / Anbietern wiederholt.


    In China (über 1 Mrd. Leute) gibt es ca. drei (3) Netzbetreiber, in den USA (300 Mio Leute) sind es auch ungefähr 3 wesentliche Anbieter.

    In Europa (500 Mio Leute) sind knapp einhundert (100) Netzbetreiber/Anbieter in 27 Ländern.


    Brächte so ein Euro-Anbieter Vor- oder Nachteile? Was müsste der bieten, was die bisherigen Anbieter nicht auf die Reihe bekommen?


    Siehe auch https://www.teltarif.de/mwc-eu…g-telekom/news/98030.html

  • Nur bei einer Angleichung der Voraussetzungen, da würden die meisten Staaten aber sicherlich nicht unseren Bürokratiewust wollen sondern wir müssten auf deren Bauvorschriften absenken.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 3AT // eSIM: o2 + Telekom + 1&1.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Hallo,


    ich glaube es gibt viele Vorteile, aber auch einige Nachteile und an den Nachteilen sehe ich gerade in Europa Hürden, die nicht zu stemmen sind:


    Vorteile:


    - Einheitliche Regularien könnten die Genehmigungsprozesse für neue Mobilfunkstandorte und Frequenzvergaben vereinfachen.

    - Skaleneffekte könnten zu niedrigeren Kosten für Infrastruktur und Betrieb führen, was sich positiv auf die Endkundenpreise auswirken könnte.


    Nachteile:


    - Jedes Land hat seine eigenen Gesetze, Bürokratien und Frequenzvergaben. Ein gemeinsamer europäischer Anbieter müsste viele nationale Hürden überwinden.

    - Die bestehenden Netze der verschiedenen Anbieter haben unterschiedliche Standards und Technologien, was eine Zusammenführung kompliziert macht.


    China und USA sind da sicherlich nicht direkt vergleichbar. Dort ist die gesamte Fläche ein Land. In Europa ist jedes Land für sich mehr oder weniger alleine für die Telekommunikation zuständig.

  • Aus Endkundensicht sehe ich keine nennenswerten Vorteile. Wenn man 27 regionale Oligopole durch ein europäisches Oligopol ersetzt, ist man als Kunde immer noch in einem Oligopol.


    Und welche Behörden sollen bitteschön die 270 Regulierungsbehörden sein? Die Zahl ist doch einfach nur das übliche Bürokratiebashing ohne Inhalt.


    Die Frequenznutzung in Europa ist schon seit langem einheitlich und nur die Zuteilung auf die Netzbetreiber ist national unterschiedlich. Dass die Frequenzverteilung in den USA einheitlich wäre, glaubt er hoffetnlich selbst nicht. Schon in Australien ist das 1800-MHz-Band im ländlichen Raum anders zugeteilt als im urbanen Raum.


    Außerdem hindert ihn doch keiner daran, in weiteren Ländern aktiv zu werden. Wenn ihm so viel daran liegt, dann kann er auch beantworten, warum in den Niederlanden T-Mobile in Odido umbenannt wurde und die Farbe Magenta komplett getilgt wurde. Dabei gibt es sogar einen unterbrechungsfreien Handover zwischen den beiden Mobilfunknetzen. Das wäre aus Kundensicht mal ein Mehrwert, den ich so bislang andernorts noch nicht gesehen habe und den man auch mal ins Schaufenster stellen könnte (und ggf auf andere Grenzen erweitern könnte). Aber nein, man jammert lieber öffentlichkeitswirksam über Bürokratie. Da kann ja jeder mitfühlen.


    Aber dann hinterher bitte nicht über so Schönheiten, wie die neue 1&1-Station in Düsseldorf-Flingern echauffieren, die ebenda die Gemüter erhitzt.

  • Europa-Skaleneffekte durch Zusammenarbeit-tolle Netze

    wird suggariert

    In Wirklichkeit: Elefantenhochzeiten -Aufteilung des Mobilfunkmarktes-Einschränkung von Wettbewerb und Verlust von Innovationskraft.>>auf keinen Fall,wäre ein zurück in die Zeiten vor der Liberalisuerung,nur unter anderen Vorzeichen.


    Das man innereuropäisch zusammenarbeitet

    und ein gesamteuropäischer Markt entsteht ist aber richtig.

    Das jedes Land quasi autark von Rest aggiert sollte man ändern.

    Die neue Weltordnung, durch Bruch des innigen Verhältnisses zwischen den USA und Europa sollte auch im Mobilfunkbereich die Staaten näher zusammenrücken lassen.

    Vielfalt,Innovationskraft,strenger Datenschutz sind aber positive europäische Tugenden,die am Besten durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Anbietern sichergestellt werden.Dies ist gelebte Demokratie.

    Europa ist mit diesem bunten Blumenstrauß an Angeboten Innovationstreiber.

    Dies sollte man sich, gerade als Gegenpol und in Wettbewerb stehend zu den USA und China bewahren.

    >>Europa Ja/Europa=nur noch eine Hand voll Grossmobilfunkanbieter bleiben: Nein

  • Auf dem mobile World Congress (MWC) in Barcelona wurde von verschiedenen Unternehmens Chefs die Forderung nach großen europäischen Netzbetreibern / Anbietern wiederholt.

    das es prinzipiell mal irgendwann europaweit agierende Unternehmen gibt ist glaubig sehr wahrscheinlich und auch zweckmäßig.

    Ich denke aber eher ein Thema für morgen oder übermorgen.


    Den Takt dürfte die Politik vorgeben,je mehr man europäisch zusammenarbeitet,desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit im Mobilfunk.

    Gerade sieht es ja so aus das die Abkehr der USA gegenüber Europa geradezu notgedrungen diese Zusammenarbeit veranlasst.Da für die USA Europa kein interessanter Gesprächspartner mehr ist,da man Europa als zu schwach sieht und lieber mit Russland und China,also augenscheinlichen starken Akteuren sprechen will.

    Man sieht Europa als jahrelangen Schmarozer,den es abzuschütteln gilt.

    Vermute das der Schutzschirm der USA unter den Europa jahrelang schlüpfen konnte nie mehr in dieser Form sein wird.

    Selbst Obama als Demokrat hatte in leisen Tönen schon Ankündigungen in die Richtung gemacht.Glaube man kann da generell nix mehr grosses von den USA erwarten.-So ist wohl die sehr bittere Realität.

    Man wischt sich ja schon noch sehr verwundert die Augen, wegen der doch sehr harten Töne,aber nach dieser Maxime wird nun auch offensichtlich gehandelt zu meinem erschrecken.Es ist nun wohl wirklich so gemeint und nicht nur eine schlechte Laune.

    Wenn diese Sichtweise der USA sich nicht ändern sollte,könnte es auch im europäischen Mobilfunkmarkt schnell zu neuen Gestaltungsoptionen kommen.

    3 Mal editiert, zuletzt von gts ()

  • Forderung nach großen europäischen Netzbetreibern / Anbietern

    Was machen wir dann mit den bisherigen? Telekom, Vodafone und so werden doch nicht einfach aufhören, oder? Die meinen wahrscheinlich was anderes: "Wir wollen nicht so viel Konkurrenz haben, damit wir uns noch mehr die Taschen füllen können, in den USA geht das doch auch." Dass in Europa so viele große und kleine Anbieter aktiv sind, ist ein Zeichen, dass die europäische Regulierung schon einigermaßen gut funktioniert.


    Wenn es europäischer werden soll, dann streicht die Möglichkeit zur "fair use policy" aus der Roamingregulierung. Wer Roaming anbietet, hat die gleichen Konditionen wie zu Hause bereitzustellen, auch bei zeitlich unbegrenztem Auslandsaufenthalt. Damit stehen dann alle roamingfähigen Tarife aus allen europäischen Ländern in Konkurrenz zueinander, wodurch ein wirklich gemeinsamer Markt entsteht. Anrufe ins europäische Ausland kann man dann auch endlich mal auf Inlandsniveau bringen.

  • Die Anzahl der Netzbetreiber in Europa ist für mich eher ein Ausdruck für einen halbwegs funktionierenden Markt.

    Was man von Inlandchina definitiv nicht behaupten kann.

    Tatsächlich gibt es gegen eine große europäische TK gewaltige Gründe.

    Mangelnder Wettbewerb ist der größte.

  • Kurz vor der Wahl hatte ich mit einem Bekannten eine Diskussion über Europa.

    ICH möchte die positiven Effekte eines einheitlichen Europas nicht missen.

    In vielen rechtlichen Bereichen gibt es noch viel zu tun damit Firmen nicht für jedes Land in dem sie tätig sind (teilweise tätig sein müssen!) deren individuellen Regeln umsetzen müssen.

    Telekommunikationsanbieter die das gesamte Europa bedienen ist die logische Folge einer einheitlicher Währung, der Regelungen im Bereich der Umsatzsteuer und Abfallentsorgung die kommen werden.

    Meines Wissens gibt es keine Regeln welche das heute verbieten = weshalb breiten sich Telekom, Vodafone und O2 nicht einfach weiter auf indem sie in entsprechenden Ländern zukaufen.

    Sie haben es selbst in der Hand europaweit die selben Angebote zu machen.


    Ob die kleinen 97 anderen Anbieter dagegen ankommen reguliert der Markt.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • greife das Thema nochmal auf und die Idee von grossen europäischen Netzbetreibern.

    Herr Höttges sieht leider darin die Möglichkeit Wettbewerb einzuschränken .

    Im schon ein bisschen älteren Phoenix Tagesgespräch, was ich jüngst nochmal im Internet sah erläutert er dies.

    Der Moderator stellt aber zu Recht die treffenden kritischen Fragen.

    Trotz total gegensätzlicher Meinung dennoch sehr interessant.

    https://www.zdf.de/video/magaz…siert-marktstrukturen-100

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